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Zitat

Geschichte

Das Wesen der Geschichte ist die Wandlung.

Jacob Burckhardt (1818-97), schweizer. Historiker

Unterkapitel

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Die Herren von Zelking

Die Freiherrn und Ritter von Zelking stammten aus einem uralten, ansehnlichen Geschlecht, welche in Österreich ober und unter der Enns begütert waren und hohe Ehrenstellen einnahmen. Lazius leitete ihre Abkunft von den celtischen Völkern her, welche in den ältesten Zeiten das Schloss Celting oder Zelking erbaut haben sollen (diese Angabe ist nicht verbürgt), dagegen ist es aber aus Urkunden gewiß, dass sich dieses Geschlecht von alters her Schlierbach nannte, und mit den übrigen Herren von Schlierbach, deren Stammschloss am Rhein war, einerlei Abkunft und Wappen hatten. In Feierabends Turnierbuch scheint ein Achaz Landherr von Zelking auf, der im Jahre 948 das dritte Turnier in Konstanz (am Bodensee) besuchte und ein Turnier gewonnen haben soll (eine historisch gesehen unrichtige Angabe, die immer wieder weitergegeben wird!).

Um 1100 wird als Besitzer der einstigen Stammburg der Herren von Zelking, Wernher von Zelking urkundlich erwähnt. Durch ihn scheint zum ersten Mal der Name Zelking in Urkunden auf (wovon es ca. 25 verschiedene Schreibweisen gibt)! Ulrich von Zelking wird in zwei Urkunden des Herzogs Leopold von Österreich und Steyer, über einige dem Stift Melk bestätigte Güter in den Jahren 1208 und 1217 unter den Zeugen gelesen. In einem von König Ottokar von Böhmen 1256 dem Kloster Melk erteilten Freiheitsbrief, erscheinen Alber I. und Ludwig I. von Zelking als Zeugen.

Am 16. Dezember 1346 beurkundet in St. Pölten, Bischof Gottfried von Passau die Stiftung der Pfarre Zelking durch Alber II. von Zelking und seiner Hausfrau Minzla (Albers von Volkenstorf Tochter), wodurch eine Abtrennung von der Mut-terpfarre Melk durch Geld und Lehendienste erreicht wurde. Bei der Pfarrgründung durch Alber II. von Zelking und seiner Hausfrau wurden 1346 auch Zehente auf Anzenberg, Arb; Güter zu Wildenstein (bei Mannersdorf) gehörend und auf einer Hofstatt in Anzenberg sowie der Zehent in Zelking unter dem Haus (= Burg Zelking) als Abgeltung der Mutterpfarre Melk zur Verfügung gestellt.

Christoph Herr von Zelking und Weinberg, Sierndorf, Leonstein, Ebenthal und Weierburg, war 1468 und 1470 Kaiser Friedrichs IV. Rat. Hans von Zelking wurde am 5. April 1486 von Kaiser Maximilian I. zu Aachen mit dem Schwert Kaiser Karl des Großen zum Ritter geschlagen; er war kaiserlicher Rat und Truchseß, und 1491 kaiserlicher Pfleger in Freistadt (OÖ). Derselbe erschien 1508 vor dem großen Landtag in Krems (unter dem Herrenstand befindlich). Wilhelm von Zelking zu Weinberg, Sierndorf, Ebreichsdorf am Moos, war des Kaisers geheimer Rat, und der verwitweten Königin Maria oberster Hofmeister. In seinen Jugendjahren (1509) zog er nebst seinem Bruder Wolfgang mit den Hilfsvölkern, welche die niederösterreichischen Stände dem Kaiser Maximilian I. im Krieg gegen die Venetianer stellten, in den Krieg. Hans von Zelking wurde vom Kaiser Karl V. bei der Krönung in Aachen zum Ritter geschlagen. Peter Wilhelm von Zelking hatte 1553 seinem Bruder Paul Wilhelm, seinen väterlichen und mütterlichen Anteil an den Gütern in Niederösterreich verkauft. Paul Wilhelm von Zelking war kaiserlicher Hauptmann zu Hainburg und Maximilians II. Kämmerer - er starb 1568.

Hans Wilhelm von Zelking zu Weinberg, Rastenberg, Leonstein Dornach und Wartberg, war Kaiser Rudolphs II. Kämmerer und Landrat in Österreich ober der Enns und Verordneter in diesem Land. 1602 besaß er die Herrschaft Rastenberg im V.O.M.B. 27. Februar 1612, Weinberg, fügt Hans Wilhelm von Zelking seinem Testament noch einige Verordnungen bei, so u.a.: Die Gerhaben (Vormünder) sollen bevollmächtigt sein, die Herrschaften Weinberg, Zelking, Leonstein, Dornach bei Freistadt und Wartberg (bei St. Oswald) zu verkaufen, wenn die freie Religionsausübung der Augsburg’schen Konfession abgeschafft und seinen Söhnen, was Gott gnädig verhüten wolle, die Kirchen in Kefermarkt, Zelking und Leonstein genommen, die lutherischen Pfarrer weggeschafft und verjagt sowie ein privates Exerzitium (schriftliche Hausarbeit in der neuen, von Martin Luther geschaffenen Lehre) in den Schlössern nicht mehr geduldet werde.

In der Kirche befindet sich ein Grabstein von Salzburger Marmor in altgotischer Schrift, der nur mit viel Mühe entziffert werden kann, jedoch besagt, dass hier Heinrich von Zelking († 1420) und seine Gattin Katharina († 1413) begraben liegen. Im Mittelgang befindet sich ein Stein von Urban Herrstorffer aus Matzleinsdorf († 1597) und eine Grabplatte im Chorraum, darunter eine Gruft mit den sterblichen Überresten von Christoph Wilhelm II. († 1631 in Wien), welchem 1634 sein Sohn Ludwig Wilhelm von Zelking im 28. Lebensjahr stehend, folgte, als der letzte Spross seines Geschlechts. Ein Wandgrabstein zeigt die Frau und Mutter an, welche 1626 voranging, Magdalena hieß und eine geborene Gräfin zu Hardegg, Glacz und Machland war, die auch hier in einem kupfernen Sarg ruht.

Text: zusammengestellt von Ludwig Pichler

 

Altes Zelkinger Wappen

 

Altes Zelkinger Wappen
Zelkinger Wappen in der Minoritenkirche, Wien I

 

 

letztes Zelkinger-Wappen

Dieses letzte Zelkinger Wappen hing ursprünglich in der Pfarrkirche Zelking.

Jetzt ist es im Vorraum am Gemeindeamt Zelking untergebracht. Es ist der Totenschild des letzten Herrn von Zelking "Ludwig Wilhelm von Zelking", der 1634 starb.

 

Die Inschrift lautet:

Anno Domini 1634, den 10. Tag April

verschiedt in Gott der Hoch und wohgeborn Herr Herr Ludwig Wilhelbn, Herr von und zu Zelckhing, und zum Weinberg auf Leonstain, Thornach und Wardtberg, Herr der Herrschaft Thürnstain und des Thals Wachau seines Alters im Acht und Zwanzigsten Jar, dem Gott genadt.

 

 

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